Cannabisanbau 101 - Glossar der Anzuchtbegriffe

Lasst uns anfangen zu züchten!

Der Mars Climate Orbiter war eine Raumsonde, die Ende der 90er Jahre ins Weltall geschickt wurde, um als nächsten Schritt unserer Weltraumforschungsmission genaue meteorologische Daten über den Mars zu liefern. Der Plan ging jedoch komplett in die Hose. Denn aufgrund einer Fehlkommunikation zwischen zwei verschiedenen Ingenieur-Teams (englische und amerikanische), die an dem Projekt arbeiteten, wurde die Sonde zerstört. Wo das eine Team das imperiale Einheitensystem verwendete, benutzte das andere das metrische System und dies führte zu einem völligen Missverständnis Flugbahndaten durch die Computersysteme der Sonde. Diese Katastrophe verursachte über 125 Millionen Dollar Schaden und ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wichtig es ist, dass Menschen einander verstehen. Unser Wörterverzeichnis der Anbaubegriffe ist ein nützliches Hilfsmittel und soll dafür sorgen, dass Anfänger sich in der oft verwirrenden Welt des Cannabis-Anbaus leicht zurechtzufinden werden. Mit unserem Leitfaden bist du in kürzester Zeit auf dem besten Weg, gesunde und ertragsreiche Pflanzen mit wunderbar potentem Cannabis anzubauen!

Genetische Begriffe

Indica – Das perfekte Bündel an Cannabis-Eigenschaften: ein relativ kleiner, schnell blühender Cannabis-Stamm mit ausgezeichneten Erträgen, das sich am besten für den Anbau in kühleren Klimazonen eignet. Die Wirkung ist stark und entspannend und lässt die meisten Konsumenten in ihrer Couch versinken.

Sativa – Ein eher tropisches Cannabis-Erlebnis. Sativa oder Sativa-dominante Cannabis-Stämme haben eine exotischere genetische Abstammung, wobei einige Stämme sogar aus Indonesien stammen und eine Blütezeit von bis zu 16 Wochen haben. Der geduldige Züchter wird mit hohen Erträgen mit dichten, harzigen Cannabisblüten belohnt.

Ruderalis – Die scheue Cannabis-Variante, die bei der Züchtung mit photoperiodische Varianten zu selbstblühenden Pflanzen führt. Dies hat nicht nur die Welt der Cannabis-Hybrid-Stämme revolutioniert, da Züchter sich keine Sorgen mehr um Lichtzyklen machen mussten, sondern hat auch einige der beliebtesten Cannabis-Stämme der Welt hervorgebracht, wie z. B. Tangerine Dream Auto und Cosmic Queen.

Hermaphrodit – Hermaphroditismus tritt auf, wenn eine Pflanze sowohl männliche als auch weibliche Züge aufweist und eine sehr ernste Gefahr für deinen Garten darstellen kann. Da Zwitter männliche Teile haben, ist es unerlässlich, diese so schnell wie möglich aus dem Wuchsraum zu entfernen, um eine Fremdbestäubung deiner weiblichen Pflanzen zu vermeiden. Bei der Samenproduktion kommt dies in der Natur auf natürliche Weise vor, aber beim Anbau von Cannabis ist es wichtig, dies einzuschränken.

Blüten/Buds/Nugs – Kennen und lieben wir alle: die Blüten der Cannabispflanze, die am stärksten von cannabinoidhaltigen Trichomen bedeckt sind, was sie zur psychoaktivsten Region der Pflanze macht. Diese trocknen zu kompakten, harzigen Knollen.

Samenbezogene Begriffe

Feminisierte Cannabis-Samen - Cannabis existiert natürlich als männliche und weibliche Version. Es ist jedoch die weibliche Pflanze, die uns die Blüten schenkt, die wir alle lieben, weshalb Indoor-Züchter sich oft für feminisierte Samen entscheiden.

Reguläre Cannabis-Samen - Reguläre Cannabis-Samen haben keinen Feminisierungsprozess durchlaufen und sind eine ausgezeichnete Wahl für all jene, die neue Cannabis-Sorten anbauen wollen!

Packs/Mischungen - Wenn du dich nicht entscheiden kannst, welche Sorte du als nächstes anbauen willst, können wir helfen! Unsere Samen kommen in unterschiedlich großen Packungen und sind sogar als Mischungen zufälliger Cannabis-Sorten von einem einzigen Züchter oder einer Samenbank (Seedbank) erhältlich.

Seedbank - Eine Seedbank (Samenbank) ist ein Produzent von qualitativ hochwertigen Cannabis-Sorten, der neben der Züchtung neuer Stämme auch Samen verkauft und an der Spitze der modernen Cannabis-Anbautechniken ist.

Stammbezogene Begriffe

Medizinischer Cannabis - Medizinischer Cannabis wird als ein Cannabisstamm definiert, der kräftigen Cannabis produziert, der oft einen hohen Anteil an Cannabinoiden und ein einzigartiges Terpenprofil aufweist. Sweet Pure CBD von Sweet Seeds zum Beispiel ist ein CBD-reicher Cannabis-Stamm, der sehr wenig THC enthält, was ihn für medizinische Konsumenten interessant macht, die sich die beruhigenden Eigenschaften von Cannabidiol (CBD) wünschen, ohne dass der psychoaktive Aspekt von Tetrahydrocannabinol (THC) die Medikation beeinträchtigt. Ein CBD:THC-Verhältnis von 1:1 ist für medizinische Konsumenten ideal, da dies zu einer ausgewogenen Wirkung führt, die dazu beitragen kann Stressauswirkungen und Depressionen zu lindern.

Photoperiodische Cannabis-Stämme - Cannabis ist traditionell eine photoperiodische Pflanze, d. h. die Art des Wachstums (vegetativ vs. blühend), hängt von der Photoperiode, also der Länge der täglichen Belichtungszeit ab. Züchter, die sich für die photoperiodischen Stämme entscheiden, lassen ihre Pflanzen im vegetativen Stadium nach einem Zeitplan von 18/6 (Stunden mit Licht /Stunden ohne Licht) in den ersten 4–6 Wochen wachsen, um ein starkes Wurzelsystem und ein dickes Blätterdach der Spitzen zu schaffen, gefolgt von 12/12 für die Dauer der Blütezeit bis zur Erntereife.

Selbstblühende Cannabis-Stämme - Selbstblühende Cannabis-Sorten sind heutzutage der letzte Schrei! Unter Verwendung seltener Ruderalis-Genetik geschaffen, wechseln selbstblühende Cannabis-Stämme – wie der Name schon sagt – nach einigen Wochen kräftigen Wachstums von der vegetativen Phase zur Blütephase, ohne dass eine Änderung des Lichtschemas erforderlich ist. Die meisten selbstblühenden Stämme sind nach wie vor klein bis mittelgroß und gehen in weniger als 10 Wochen von der Aussaat zur Erntereife über. Dies ist eine signifikante Verbesserung gegenüber der Gesamtwachstumszeit ihrer photoperiodischen Gegenstücke, was sie zu einer fantastischen Wahl für Indoor-Züchter macht.

Züchtungsbedingungen und Trainingsmethoden

Erntezeit - Der gesamte Lebenszyklus einer Pflanze ergibt sich aus der Summe ihrer einzelnen Phasen. Der typische Wachstumszyklus für einen photoperiodischen Cannabis-Stamm sieht wie folgt aus: 3–5 Tage für die Keimung, 4–5 Wochen für das vegetative Wachstum (bis mehrere Blattsätze erscheinen) und 8–10 Wochen Blütezeit, gefolgt von etwa einer Woche für das Spülen der Pflanze, damit deine Pflanze frei von überschüssigen Nährstoffen ist. Nach dieser Zeit gelangt die Pflanze in die Erntephase, in der die Züchter innerhalb von 10 Tagen ihre Pflanze nach Belieben ernten können. Was bedeutet das? Wenn Cannabis früher geerntet wird, führt dies zu Blüten mit einem höheren Anteil an THC-A, was zu einem rasanten, zerebralen High führt, während die Pflanzen, die länger reifen dürfen, Zeit haben, bis das THC-A zu dem angenehmeren und körperbetonten Stoned-Effekt zurückfährt, den wir alle kennen und lieben.

Indoor-Anbau - Als eine der vielfältigen Möglichkeiten des Cannabis-Anbaus gibt die Indoor-Kultivierung dem Züchter die größte Kontrolle über seine Gartenumgebung, da Faktoren wie Licht, Temperatur, Feuchtigkeit und Nährstoffzufuhr überwacht und gesteuert werden können, um die Erträge zu maximieren. Indoor-Züchter haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie sich keine Sorgen über Schimmel oder Schädlinge machen müssen, die ihre Ernte beeinträchtigen können.

Outdoor-Anbau - Die traditionellste Cannabis-Anbauart. Die Menschen kultivieren Cannabis seit Tausenden von Jahren draußen und werden dies aufgrund der Widerstandsfähigkeit und Bereitschaft der Pflanzen, selbst unter den schwierigsten Bedingungen zu wachsen, auch weiterhin tun. Während Indoor-Züchter mehr Kontrolle über ihre Umgebung haben, haben all jene, die sich für den Outdoor-Anbau entscheiden, im Gegensatz dazu keine zusätzlichen Stromkosten für Beleuchtung und Ventilatoren, da Sonnenlicht genutzt werden kann, um die hohen Erträge an dichten, harzigen Cannabisblüten zu erhalten. Darüber hinaus sind Pflanzen, die im Freien wachsen nicht durch irgendwelche Höhenbeschränkungen begrenzt und können so groß werden, wie man sie gedeihen lässt. Das kann dazu führen, dass einige Züchter Mitarbeiter anheuern müssen, um eine baumgroße Cannabispflanze im Freien zu ernten.

SoG (Sea of Green) – Wie der Name schon sagt, bezieht sich „Sea of Green“ auf einen Anbaustil, bei dem ein „Meer“ von Cannabis-Blätterdächern geschaffen wird. Hierbei wird eine fortlaufende Anordnung von Töpfen mit Klonen einer gemeinsamen Mutter genutzt und Trainingstechniken, wie Topping und Low-Stress-Training durchführt, um die Wuchshöhe unter Kontrolle zu bringen und einen gleichmäßigen Baldachin zu schaffen. Ein typischer Aufbau würde aus einer 2 x 2-Anordnung kleiner Töpfe mit Klonen auf einem 1 m2 großen Anbauraum bestehen. Dabei wird ein starkes Licht mit guter Durchdringung verwendet, wie z. B. eine LED Quantum Board, um Blüten an tieferen Stellen der Pflanze zu erreichen.

SCRoG (Screen of Green) - Wie die Anbauart „Sea of Green“ bedeutet auch der SCRoG-Anbau, dass in der vegetativen Phase ein gleichmäßiges Blätterdach erzeugt wird, so dass sich dieses beim Wechsel zu 12/12 in dicke, harzige Knospen verwandelt.

LST (Low Stress Training) - Eine der einfachsten, aber wirkungsvollsten Anbautechniken beim Cannabis-Anbau. Aufgrund ihrer apikalen Dominanz (Unterdrückung des Wachstums von Seitentrieben) reagiert die Pflanze darauf, wenn die Wachstumsrichtung der Pflanze umgebogen wird (z.B. durch Umbiegen des Hauptstiels) mit der Bildung neuer Blüten. Diese Blüten bilden dann neue Blätterdächer, wenn genügend Zeit zur Reifung bleibt, was zu dichten, harzigen Blüten mit einem hohen Verhältnis der Knospen zu den Spitzen führt. LST eignet sich hervorragend für flexible Pflanzen, wie z.B. Selbstblüher.

Hydroponik - Der hydroponische Anbau gehört zu den sich am schnellsten entwickelnden Sektoren der Gartenbauindustrie. Neue Fortschritte in der Technologie ermöglichen es uns, größere und bessere Pflanzen als je zuvor zu ernten! Im Gegensatz zu organischem Anbau, bei dem die Pflanze in einem Medium wie Erde wächst, werden bei der Hydroponik oder Hydrokultur die Wurzeln einer belüfteten Nährstofflösung ausgesetzt, die eine schnelle Aufnahme von Nährstoffen und anderen Schlüsselbausteinen ermöglicht, die die Pflanze zum Wachsen und Reifen benötigt. Ein wesentlicher Vorteil ist ein sehr kräftiges Wachstum, das zu größeren als den normalen Erträgen führt und die Gesamtwachstumszeit um eine Woche verkürzt. Ein Nachteil ist jedoch, dass das Nährstoffreservoir ständig frische Lösung enthalten muss, da kleine Schwankungen des pH-Wertes zu sehr dramatischen Veränderungen der Pflanzengesundheit führen können. Empfohlen für erfahrene Züchter.

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